ABC Antiquariat Marco Pinkus für Alte Bilder, Alte Bücher, Alpen, Arbeiterbewegung, Architektur, Botanik, Buchwesen, Curiosa, Deutsche Literatur, Eisenbahn, Erstausgaben, Film, Foto, Geschichte, Grafik, Helvetica, Illustrierte Werke, Judaica, Jugendbücher, Karten, Kinderbücher, Kunst, Kunsthandwerk, Länderkunde, Luftfahrt, Mode, Naturwissenschaften, Occulta, Plakate, Politik, Pressendrucke, Querschnitt, Rarisissima, Reisen, Schiffahrt, Sozialismus, Stiche, Technik, Uhren, Völkerkunde, Widmungsexemplare, Xylographie, Ysop und andere Pflanzen, Zeitschriften.

A, B, C steht für Art, Bibliophilie und Curiosa, und es steht im Signet, weil wir uns für alles Geschriebene interessieren, und um alles Geschriebene kümmern. Und weil wir mit alles Alles meinen, steht es da nicht nur in lateinischen Buchstaben, sondern auch in russischen А, Б und Г sowie in hebräischen ב ,א und ג

Marco Pinkus habe ich anfangs der 1960er Jahre kennen gelernt. 1964 war er bei Pinkus & Cie für die antiquarischen Bücher zuständig und ich für die Buchhandlung mit den neuen Büchern. Das ABC Antiquariat gründete Marco Pinkus 1973. Als er krank wurde, und weil der Laden sonst liquidiert worden wäre, habe ich es 1997 von ihm übernommen. Etwas mehr als ein Jahr später, 1998, kam das Antiquariat der Pinkus-Genossenschaft dazu, die aus Pinkus & Cie. hervorgegangen ist und an deren Anfang der von Theo Pinkus gegründete Büchersuchdienst gestanden hatte.

Büchersuchdienst
Nach der Machtübernahme der Nazis in Deutschland kam Theo Pinkus, der damals in Berlin bei Rowohlt und für Willi Münzenberg arbeitete, zurück in die Schweiz. Er arbeitete als Redaktor und Journalist, organisierte Ferienlager für die Naturfreunde und trug Fische aus.

1939, als die Grenzen ganz zu gingen, nicht nur für Menschen, sondern auch für Bücher, machte er sich auf Büchersuche, nach den verbotenen und den verbrannten. Er notierte, wo was stand und informierte die, die ein ganz bestimmtes Buch, eine ganz bestimmte Ausgabe suchten. So hat der Büchersuchdienst angefangen. Erst wurden die Suchaufträge im Kopf gespeichert – sein Gedächnis war legendär –, dann in der Agenda notiert. Mit den Jahren wurde aus der Agenda eine riesige Trommelkartei mit Tausenden von Karten. Und, als die Grenzen wieder offen waren, kamen die Suchaufträge nicht mehr nur aus Zürich, oder von Bekannten, sondern aus der ganzen Welt. Bibliotheken und Universitäten deponierten Desiderata-Listen, wollten Kriegsverluste ersetzt haben; Staaten erteilten Beschaffungsaufträge.

Was in die Kartei aufgenommen war, blieb in der Kartei, bis es gefunden wurde. So funktioniert es noch heute. Nur die Arbeitsmittel sind andere geworden: Der Computer hat die Kartei ersetzt, und gesucht wird nicht mehr nur in Katalogen und Listen, sondern auch mit Hilfe des Internets.